Wind fürs Klima

von Dr. Doris Vollmer

Bei der Diskussion um den großflächigen Ausbau der Windkraft und Solarenergie höre ich immer wieder: „Es gibt doch Zeiten, wo der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint.“ Dies ist wahr, aber trotzdem zu kurz gedacht. Hier bin ich tatsächlich dem technischen Fortschritt dankbar. Wie erleben gerade eine massive Zunahme von E-Autos. Jede Batterie kann zur Speicherung von Energie genutzt werden. Jede Batterie hilft, damit Haushalte energieautarker werden. Erfreuliche Fortschritte gibt es auch bei der Herstellung von Salzbatterien. Auf Grund der etwas geringeren Energiedichte müssen Salzbatterien nur ca. doppelt so groß sein, um die gleiche Menge an Energie zu speichern wie die bekannteren Lithiumbatterien. Dies ist zwar für Autos ein Problem, nicht aber für unsere Häuser und Wohnungen. Eine Salzbatterie passt neben dem Auto und anderem Werkzeug in fast jede Garage, Keller oder in ein Abstellzimmer.

Aber was machen Unternehmen, die extrem viel Energie benötigen? Auch hier gibt es Lösungen: Wasserstoff und Biogas. Unsere Gasspeicher – wenn sie gefüllt wären – können Deutschland ca. 2,5 Monate mit Gas versorgen. Das Ziel muss sein, in den wind- und sonnenreichen Monaten die überschüssige Energie für die Erzeugung von Wasserstoff zu nutzen. Auch dafür benötigen wir den schnellstmöglichen Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen.
Wussten Sie, dass die dauerhaft versiegelte Fläche pro Windkraftanlage nicht mal ein Viertel eines Fußballfelds beträgt. Sie versorgt aber bis zu 3500 Haushalte mit Strom. Strom, der dazu beiträgt, die Wahrscheinlichkeit massiver Dürren, Überflutungen und Hungerkatastrophen zu reduzieren. Bis wir die Energiewende gestemmt haben gilt allerdings: Energie sparen, um den Klimawandel nicht weiter zu beschleunigen.

Veröffentlicht am 16.07.2022 in der Allgemeinen Zeitung, Mainz Rheinhessen

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