Klimaliste RLP fordert Mehrwertsteuerreform - vegane Lebensmittel müssen bezahlbar werden

Der Markt für vegetarische und vegane (Fleisch-) Ersatzprodukte wächst seit mehreren Jahren stetig an. Immer mehr Menschen greifen zu den Alternativen. Diese bieten häufig viele Vorteile, sei es aus ethischer Sicht oder in Sachen Klimaschutz. Leider sind vegane Lebensmittel oft noch teurer, als z.B. Fleisch aus Massentierhaltung. Deswegen fordert die Klimaliste RLP, die Mehrwertsteuer für Lebensmittel neu zu definieren.

Vegetarische und vegane Lebensmittel, insbesondere pflanzliche Fleischersatzprodukte, erleben einen Boom und immer mehr Menschen verändern ihre Ernährung. Doch mit den Umsätzen der konventionellen Fleischindustrie kann sich der Markt noch lange nicht messen.
Das liegt auch am Preis, denn während 500 g gemischtes Hack im Discounter im Schnitt etwa 2 € kosten, schlägt dieselbe Menge veganes Hack mit dem Doppelten oder mehr ins Budget.

Grundnahrungsmittel oder nicht?

Das liegt zum einen daran, dass Fleisch in solch großen Mengen produziert wird, dass die Prozesse sehr effizient sind. Andererseits zählt das tierische Hack in Deutschland als Grundnahrungsmittel und das pflanzliche leider nicht. Der entscheidende Punkt hierbei: Sogenannte Grundnahrungsmittel werden nur mit 7 % besteuert, während für Lebensmittel, die nicht als Grundnahrungsmittel definiert sind, wie z.B. das pflanzliche Hack, die volle Mehrwertsteuer von 19 % fällig werden.
Die Einteilung, was als Grundnahrungsmittel zählt und was nicht, scheint völlig willkürlich zu sein. Während Schnecken oder Froschschenkel mit 7 % besteuert werden, zählt Tofu oder ein Seitansteak zu den Luxusprodukten, die höher besteuert werden.

Realitätsfremdes Steuersystem

“Diese Einteilung der Steuersätze spiegelt nicht die Realität wieder. Die Preise für klimaschädliche Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch werden künstlich niedrig gehalten, während das vegane Äquivalent dazu weiterhin teuer bleibt.”, so Beatrice Bednarz, 1. Vorsitzende der Klimaliste RLP.  “Wir stecken mitten in der Klimakrise und müssen alle mit anpacken um dagegen zu kämpfen, doch mit solchen willkürlichen Steuersätzen, erschwert die Politik den Verbraucher*innen die Entscheidung.”
“Neben der Senkung der Mehrwertsteuer von Obst und Gemüse, fordern wir, dass auch die veganen Alternativen denselben, oder einen niedrigeren Steuersatz bekommen, wie ihre tierischen Äquivalente. Die Entscheidung ob man nachhaltige Produkte kauft oder nicht, darf nicht länger eine finanzielle Frage sein.”


Quellen:

• Infografik: Das legen die Deutschen auf den Grill | Statista

Der Preis für Fleisch: Wie wir alle mitbezahlen (vegpool.de)

Pressekontakt

Beatrice Bednarz, Markus Erdmann
presse@klimalisterlp.de
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