Es brennt - Bäume im Klimastress

von Doris Vollmer

Wenn ich als Kind aus dem Fenster schaute, erstreckte sich vor mir der Teutoburger Wald. Er war einfach immer da. Damals hätte ich es mir nicht vorstellen können, dass sich dies Mal ändern könnte. Wenn ich ihn nun sehe, frage ich mich: was passiert, wenn er brennt. Der Wald erstreckt sich auf rund 100 km Länge. Wald prägt auch das Landschaftsbild von Rheinland-Pfalz. Mit 42 % Waldfläche ist Rheinland-Pfalz, das Bundesland mit dem höchsten Waldanteil.

In Europa gab es noch nie so viele Waldbrände wie in diesem Jahr. Aufgrund der zunehmenden Trockenheit sind die Brände aber immer heftiger. 2022 könnte in Deutschland das Jahr mit den schlimmsten Waldbränden werden. Im letzten Jahr gab es fast 550 Waldbrände.  Die Mehrzahl der Brände folgt aus der Unachtsamkeit von uns Menschen.  Waldbrände haben nur sehr selten einen natürlichen Ursprung. Der wichtigste ist Blitzeinschlag. Um den Wald zu erhalten, müssen wir vorsichtiger sein! Rauchen oder Grillen haben leider schon so manchen Brand verursacht. Deshalb ist in vielen Ländern in den Sommermonaten Grillen in Nähe eines Waldes verboten. Die Waldbrandgefahr ist in Mischwäldern geringer als in Kieferwäldern. Aber auch Mischwälder brennen. Dazu kommt, dass viele Bäume inzwischen krank und damit nicht mehr so widerstandsfähig sind.

Insbesondere private Waldstücke wurden in den letzten Jahren weniger gepflegt als früher, da Holz so preiswert war. Deshalb gibt es viel Tot- oder Unterholz. Totholz ist positiv für die Artenvielfalt. Da es sich zu Humus zersetzt und damit CO2 bindet ist es auch langfristig wichtig. Totholz erhöht auch die Wasserspeicherfähigkeit des Waldbodens. Allerdings entzündet es sich sehr leicht und brennt dann wie Zunder. Was tun? Eine Möglichkeit ist, Teile des Waldes vom Totholz zu befreien.

Wie wird ein Brand gelöscht? In der Regel verwendet man Wasser, da es für die Natur am besten ist. Problem: Wenn der Wald brennt, ist es meist heiß und die Luftfeuchtigkeit ist niedrig. Wasser verdunstet schnell. Dies bildet auch bei Löschflugzeugen ein großes Problem. Um die Verdunstungsgeschwindigkeit zu reduzieren, kann man eine Art „Verdicker“ zum Wasser dazugeben welches - ähnlich wie Gelatine - Wasser bindet. Um die Ausbreitung des Feuers zu verlangsamen, kann man die Brandfläche mit einem Ring aus Schaum umgeben. Dies sind besonders stabile „Seifenlösungen“. Der Schaum kann einige Stunden stabil bleiben. Der Schaum bewirkt, dass das darunterliegende Holz geschützt ist. Abhängig vom Wind muss der Schaumring aber eine Breite von 50 bis 100 Metern haben, sodass keine Funken überspringen. Problem: Schaum ist nicht gut für den Boden. Insbesondere beeinflusst oder zerstört er die Kiemenatmung von Fischen in benachbarten Seen und Flüssen.

Um zu verhindern, dass die Klimakrise immer mehr Wald vernichtet, müssen wir mit unserem Wald sehr sorgsam umgehen. Lasst uns den Wald schützen!

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